Woran arbeiten oder forschen Sie?

Ich selbst erforsche am Julius Kühn-Institut Fadenwürmer, die so genannten Nematoden (griech. Nema = Faden). Die winzigen Tiere sind Teil des Mikrokosmos im Boden und erfüllen wichtige Funktionen im Ökosystem. Ein gesunder und nähstoffreicher Boden ist ja die Grundlage für die Landwirtschaft. Maßnahmen zum Bodenschutz sind essenziell dafür, dass wir morgen noch genügend gesunde Pflanzen anbauen können. Doch welche Maßnahmen sind besonders wirkungsvoll? Um das zu beantworten und beispielsweise die Nachhaltigkeit der ergriffenen Maßnahmen zu bewerten, braucht es sogenannte Indikatoren, d.h. bestimmte Organismengruppen (biologisch), Nährstoffe (chemisch) oder strukturelle Bodeneigenschaften (physikalisch).

Hier kommen die Nematoden ins Spiel, denn sie eignen sich hervorragend als biologische Indikatoren, da man sie:

• einfach aus dem Boden extrahieren kann
• sie sich sehr schnell an verändernde Umweltbedingungen anpassen
• sie gut an Hand ihres Aussehens oder aufgrund ihrer Ernährungsweise unterscheidbar sind
• und überall im Boden vorkommen.

Ich untersuche, wie sich Nematoden in Abhängigkeit der landwirtschaftlichen Fruchtfolgen (d.h. die Abfolge bestimmter Feldfrüchte über einen langfristigen Zeitraum), Düngung sowie der Bewirtschaftungsweise (ökologisch/ konventionell) unterscheiden. Allerdings sind einige der Nematoden extrem schädlich für unsere Pflanzen, die auf dem Feld wachsen. Sie sind zum Beispiel spezialisiert auf Kartoffeln oder Möhren oder Getreide. Am meinem Fachinstitut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik untersuchen wir die Nematoden sowohl als Mitspieler im Lebensraum Boden als auch als Krankheitserreger.

Zu welchen Themen können Sie im Unterricht etwas beitragen?

•  Welche Bedeutung hat der Boden und seine ökologische Funktion für die Landwirtschaft?
•  Wie werden Nematoden als Indikatoren eingesetzt und warum?
•  Gibt es auch schädliche Nematoden?
•  Extraktion von Nematoden aus dem Boden und Begutachtung (Mikroskop) direkt vor Ort in Ihrer Schule