Flugzeugentwurf ist wie eine eigenständige Fachrichtung im Bereich der Luftfahrttechnik. In diesem Bereich kommt es darauf an, einen guten Überblick über alle Fachdisziplinen zu haben. Meine Hauptaufgabe ist es daher nicht, einzelne Berechnungen einer Disziplin, wie der Aerodynamik oder der Struktur, durchzuführen. Vielmehr hat dieses Arbeitsfeld etwas mit Erfahrung und technischem „Design“ zu tun. Es ist also eine technische und kreative Aufgabe zugleich. Die Aufgabe ist technisch, weil es wichtig ist die richtigen Annahmen für die Modelle zu treffen. Ein Flugzeug ist ein sehr teures Produkt und Fehlannahmen in einer frühen Phase sind nur mit sehr hohen Kosten später noch zu korrigieren. Die Aufgabe ist kreativ, weil man Bestehendes unter Umständen neu kombinieren muss. Das Produkt kann dann ganz anders aussehen als bekannt. Ohne ein gewisses Maß an Kreativität kommt man nicht zu neuen Lösungen.
Es ist also eine ideale Aufgabe der Forschung und da ist das DLR eine führende Einrichtung. Dort arbeite ich als Forschungsingenieur.
Das Gesamtsystem Flugzeug funktioniert im Zusammenspiel anders als beispielsweise ein Auto. Auf der Basis weniger allgemeinverständlicher Einflussgrößen (Gewicht, Luftwiderstand, Energiedichte, Wirkungsgrad) ergibt sich ein möglicher Pfad in Richtung Klimaneutralität der Luftfahrt. Welche Rolle haben dabei die Antriebsarten Batterien, Brennstoffzellen, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe? Diese Fragen müssen beantwortet werden und das geht nur multidisziplinär im Flugzeuggesamtentwurf, der die verschiedenen Fachrichtungen zusammenbringt.
• Zukunft der Luftfahrt: Flugzeugentwurf für die klima-neutrale Luftfahrt der Zukunft
• Flugzeugentwurfstechnik: was macht ein Flugzeug aus und welche physikalischen Zusammenhänge gibt es?
• Multidisziplinäre Optimierung: Suche nach optimalen Lösungen für Systeme aus verschiedenen, interagierenden Disziplinen.